Mehrwegverpackungen im Fokus der PPWR
Inhalt:
- Was fordert die EU in den nächsten Jahren?
- Was bedeutet die PPWR für Unternehmen und vor welchen Herausforderungen stehen sie?
- Der Ausblick: Mehrweg als langfristige Lösung
Die Europäische Union arbeitet zurzeit intensiv an einer neuen Regulierung, die große Auswirkungen auf die Verpackungsbranche und den Handel haben wird: die EU-Verpackungsverordnung, oder besser bekannt als PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation). Diese soll die Abfallmengen verringern und gleichzeitig Wiederverwendung und Recycling fördern.
Im Fokus ist die Förderung von Mehrwegsystemen, denn sie gelten als eine der effizientesten Maßnahmen, um den Materialverbrauch zu reduzieren und eine Kreislaufwirtschaft zu stärken. Der Umstieg auf Mehrweglösungen bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern kann auch wirtschaftlich sinnvoll sein: Weniger Abfall bedeutet geringere Entsorgungskosten, und wiederverwendbare Verpackungen können langfristig Geld sparen.
Was fordert die EU in den nächsten Jahren?
- Transportverpackungen: Im Onlinehandel und in der Logistik sollen Mehrwegverpackungen für Paletten, Eimer, Kisten, Kästen und Kanister zur Norm werden. Ab 2030 soll eine Mehrwegquote von 40 % erreicht werden. Für Transporte zwischen Standorten in der EU und innerhalb eines Landes sollen generell Mehrwegverpackungen verwendet werden. Ausnahmen gibt es für gefährliche Güter und Kartonboxen.
- Getränkeverpackungen: Verkaufsverpackungen für Getränke müssen ebenfalls eine Mehrwegquote erfüllen. Ab 2030 soll diese bei 10 % liegen und bis 2040 auf 40 % steigen. Wein, Spirituosen und Milch sind davon ausgenommen.
- Take-Away-Verpackungen: Anbieter:innen von Speisen zum Mitnehmen müssen ihren Kund:innen erlauben, eigene Behälter ohne Zusatzkosten zu nutzen. Bis 2030 sollen sie außerdem 10 % ihrer Produkte in wiederverwendbaren Verpackungen anbieten. Mit dem Verbot von Einwegplastik für den Vor-Ort-Verzehr müssen sich gastronomische Betriebe auf Mehrwegsysteme umstellen.
- Kennzeichnung: Alle Mehrwegverpackungen sollen klar als solche gekennzeichnet sein, um sie von Einwegverpackungen zu unterscheiden. Einheitliche EU-Vorgaben dazu werden noch entwickelt. Klar ist aber, dass es einen QR-Code oder Ähnliches geben soll, der zu einer Beschreibung des konkreten Mehrwegsystems führt und dadurch die Nutzung vereinfacht.
Was bedeutet die PPWR für Unternehmen und vor welchen Herausforderungen stehen sie?
Trotz der ökonomischen und ökologischen Vorteile ist der Weg zur Umsetzung auf Mehrweg nicht ganz leicht. Der Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur erfordert erstmal Investitionen in Logistik, Rücknahmesysteme und Reinigungstechnologien. Gleichzeitig müssen Verbraucher:innen bereit sein, ihr Verhalten zu ändern und neue Praktiken zu übernehmen. Auch die unterschiedlichen nationalen Vorschriften innerhalb der EU könnten Schwierigkeiten bereiten. Die PPWR strebt allerdings an, durch einheitliche Standards und Regelungen mehr Klarheit zu schaffen und den Handel zu erleichtern.
Innovative Ansätze und Best Practices
Einige Unternehmen haben bereits erfolgreich Mehrwegkonzepte eingeführt, wie etwa Mehrwegbecher zum to go-Verzehr aus Cafés oder wiederverwendbare Transportverpackungen in der Logistik. Diese Beispiele zeigen, dass Mehrweglösungen nicht nur machbar, sondern auch positiv aufgenommen werden und dienen als Inspiration für weitere Entwicklungen.
Der Ausblick: Mehrweg als langfristige Lösung
Die PPWR zeigt klar, dass die Verpackungsindustrie in Zukunft nachhaltiger werden muss. Unternehmen sollten jetzt die Chance nutzen, in Lösungen zu investieren, die den neuen Regeln entsprechen und gleichzeitig der steigenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten gerecht werden.
Mehrwegverpackungen können ein wichtiger Schritt in diese Richtung sein. Wenn sie gut geplant werden und abgewogen wird, wie die Nachhaltigkeitsbilanz unter Berücksichtigung von Transportwegen und Co2-Ausstoß ist, können sie helfen, Verpackungsabfälle zu verringern und die Umwelt zu schonen.
Wo Mehrwegverpackungen keine Anwendung finden, sollten möglichst nachhaltige Verpackungen im Einsatz sein
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